Am 21. Oktober breche ich auf in das erste Entwicklungsland, dass ich besuche: Nepal. Länder wie Nepal bergen für Reisende ein hohes Risiko. Eine gute Vorbereitung ist daher sehr wichtig.
Um die Reise genießen zu können und ein Ende mit Schrecken zu vermeiden, musst du ein paar wesentliche Unterschiede zwischen dem Entwicklungsland Nepal und dem Industrieland Deutschland beachten.
1. Die Tierwelt
In Zentraleuropa waren unter anderem die Römer sehr gründlich damit, alles auszurotten, was dem Menschen gefährlich werden könnte. Daran haben wir uns gewöhnt. In Süd-Ost-Asien ist das anders und entsprechend anders musst du dich als Reisender verhalten.
Sei Wachsam
Gibt es Schilder, die dich vor Nashörnern oder Krokodilen warnen? Wie verhalten sich die anderen Menschen um dich, meiden sie bestimmte gebiete?
Schütze deine Füße
Dabei sind die Blutegel noch dein geringstes Problem.
Der Wikipedia-Artikel über Hakenwürmer ließt sich wie aus einem Horrorfilm:
"Bei Hautkontakt mit dem Menschen, meist über die Füße, bohrt sie sich nun ein und wirft ihre Haut ab, dadurch entsteht eine vierte Larve, diese gelangt mit dem Blut in die Lunge. Sie häutet sich nun abermals zur fünften Larve. Von der Lunge aus wird diese in die Bronchien transportiert, wo sie ausgehustet und anschließend abgeschluckt wird. Nach dem Abschlucken setzt sie sich im Darm fest und häutet sich zum letzten Mal und wird zum ausgewachsenen Wurm. Die Würmer und die fünfte Larve saugen Blut an den Darmzotten." Quelle: Wikipedia
Ca. 60.000 Menschen sterben jedes Jahr durch Hakenwurm-Infektionen. Das sind 12 mal so viele wie durch Skorpion-Stiche!
Gegen Hakenwürmer reichen schon Flip-Flops oder leichte Stoffschuhe. Geht es jedoch in die Wiesen- und Dschungelgebiete solltest du unbedingt Schuhe mit Schaft tragen. In Nepal gibt es 39 giftige Schlangenarten und die sind in den hohen Wiesen verdammt schwer zu erkennen.
Damit mir nachts nichts in die Schuhe kriecht, habe ich zwei Haarnetze dabei, eines für jeden Schuh. So können die Schuhe auslüften ohne, dass ich am nächsten Morgen böse Überraschungen erlebe.
Betreibe Vorsorge
Moskitos stellen die wohl größte Gefahr in den Subtropen da. Sie übertragen unzählige Krankheiten, viele davon tödlich. Oberstes Bestreben sollte also sein, keins der kleinen Mistviecher an dein
Blut kommen zu lassen. Wenn du länger als ein oder zwei Wochen verreist wird es aber trotzdem hin und wieder vorkommen, dass du gestochen wirst. Daher solltest du im Voraus so viele
Krankheiten wie möglich durch Impfungen abdecken.
Ich bin zur Zeit jede Woche in der Tropenmedizinischen Ambulanz Düsseldorf zum Impfen.
2. Hygiene
Womit wir nichtmal unser Auto waschen würden, kochen andere ihren Tee. Wenn dieser dann auch nicht richtig gekocht ist um kostbaren Brennstoff zu sparen, ist eine Infektion vorprogrammiert. Hier
hilft nur: Koch es, schäl' es oder lass es.
Lebensmittel aus zweifelhaften Quellen muss man nicht unbedingt essen. Mit dem Wasser ist es da schon schwieriger, denn hier fehlen oft Alternativen. Egal, ob aus dem Fluss oder aus der Leitung.
Mit unseren schwachen Europäer Mägen müssen wir das Wasser entkeimen. Und zwar gründlich! Hier erfährst du mehr über die verschiedenen Methoden der Wasseraufbereitung.
Doch egal, wie vorsichtig du bist: Wenn du längere Zeit im Land bist, wirst du dir früher oder später den Magen verderben. Keine Sorge, in der Regel passiert das genau einmal pro Reise, dann ist es überstanden. Damit du dann vorbereitet bist, solltest du unbedingt eine gut sortierte Reiseapotheke mitnehmen. Welche Medikamente ich dabei habe erfährst du in meiner Packliste.
3. Kriminalität
Zum Glück kein großes Thema in Nepal. In vielen anderen armen Ländern jedoch schon. Hier solltest du dir genaue Infos beim Auswärtigen Amt einholen. In vielen Regionen Afrikas, darfst du dich ohne bewaffnete Begleitung beispielsweise gar nicht aus dem Haus
bewegen.
Nepal hingegen ist ein sehr friedliches Land. Dort gibt es kaum organisiere Kriminalität. Dennoch, wenn wir als "reiche Europäer" dort mit unseren prall gefüllten Rucksäcken durch die Straßen
wandern, verführen wir sicher den ein oder anderen zum Gelegenheitsdiebstahl. Daher werde ich auf meiner Reise einen
Packsafe mitnehmen. Es ist sicher kein nicht zu knackender Tresor, aber ohne Werkzeug kommt man dort nicht durch. Für Gelegenheitsdiebe sollte das zur Abschreckung reichen, denn auch
wenn es keinen bewaffneten Überfall gibt, kannst du ohne Handy, Geld, Papiere oder Medikamente ganz schön aufgeschmissen sein.
Aus letzterem Grund macht es auch Sinn, nicht alles Geld am selben Ort zu haben. So hast du immer ein Backup, falls etwas geklaut wird.
Bewaffnung halte ich für überflüssig. Ich glaube die Gefahr deiner eigenen Waffe für dich ist höher, als ihr nutzen. Häufig werden - auch in Deutschland - Opfer gefunden, die ihr eigenes Messer
zwischen den Rippen haben, mit dem sie sich eigentlich verteidigen wollten.
Jetzt du: Wie sorgst du für die Sicherheit auf deinen Reisen? Hast du ein paar Tricks oder einen Backup-Plan? Schreib es in die Kommentare!