Fuerteventura ist DIE Surferinsel. Warum? Davon davon durfte ich mir vor zwei Monaten selbst ein Bild machen.
Bekannt unter Surfern ist Fuerteventura vor allem durch René Egli, das größten Surfscenter für Kite- und Windsurfen weltweit. Hier finden auch die Weltmeisterschaften in diesen beiden Disziplinen statt.
Nachdem ich auf Sardinien etwas Windsurfen gelernt habe, fühlt es sich klasse an, wieder auf dem Brett zu stehen! Die Sonne scheint, der Wind weht und ich heize übers Wasser... Naja... fast
jedenfalls. Ich stehe auf dem Brett, und versuche das Gleichgewicht zu halten, während mich der Wind gemächlich vor sich her schiebt.
Windsurfen verlernt man leider verdammt schnell wieder. Zum Glück komme ich auch schnell wieder rein.
Von der Costa Calma, an der der Surfcenter gelegen ist, geht es per Anhalter weiter Richtung Norden. Das Ziel: Corralejo.
Das Trampen ist auf Fuerteventura sehr verbreitet. Selten steht man alleine an der Straße. Trotzdem wartet man in der Regel nicht länger als fünf bis zehn Minuten auf einen Lift. Auf Fuerteventura leben viele deutsche Auswanderer. Unter den Einheimischen spricht allerdings kaum jemand Englisch, der nicht beruflich mit Touristen zu tun hat. Ein paar Basics auf Spanisch lernen ist daher gar nicht verkehrt.
Während die Costa Calma mit René Egli die Hochburg für Wind- und Kitesurfer ist, reihen sich in Corralejo die Surfcamps der Wellenreiter dicht an dicht. Ein Surfcamp ist im Grunde ein Hostel, hier Surfhaus genannt, kombiniert mit einer Surfschule. Was mir besonders positiv auffällt: Die Strände sind nicht an die einzelnen Surfschulen verpachtet. Die Surfhäuser befinden sich irgendwo über die Stadt verteilt. Morgens werden dann die Bretter auf die Dächer der Kleinbusse geschnallt und auf geht's zu einem der vielen Surfspots rund um Corralejo.
Der morgendliche Roadtrip zum Surfspot bei Gute-Laune-Musik und heruntergekurbeltem Fenster gehört für mich genau so zum Bild des "Surfer-Lifestyls", wie das abendliche Abhängen in einer der vielen Bars entlang der Strandpromenade. Da die Nächte lau sind, sind die meisten Bars offen. Das Rauschen der Wellen mischt sich mit der Livemusik aus den vielen Live Music Bars. Corralejo ist neben einer Hochburg für Surfer auch eine für Musiker. Bei den Gitarrenklängen, kribbelt es mir sofort in den Fingern selbst zu spielen. Eineinhalb Wochen reise ich jetzt schon ohne Gitarre. Für mich eine Ewigkeit. Zu allem Übel läuft auch noch jeden Morgen im Bus ein traumhaftes Gitarrenstück, das ich unbedingt nachspielen und singen möchte. Die Erlösung finde ich in der Brisamar Live Music Bar. Hier vermietet Eric, ein Holländer, der seit einigen Jahren auf Corralejo - von der Musik - lebt ein paar Gitarren aus seiner beeindruckenden Sammlung. Die 20€ pro Woche finde ich voll in Ordnung. Als ich Eric von meiner Reise berichte, gibt er sie mir sogar umsonst.
Vielen Dank dafür!
Vielen Dank auch an René Egli für die Einladung zum Surfen, an Planet Surfcamps für die schöne Woche bei euch und an Corralejo für die Hammer Zeit!
Warst du schon auf Fuerteventura? Oder hast du irgendwo anders den Surf-Lifestyle gelebt? Schreib es in die Kommentare!
Noch einen sehr schönen Artikel über das selbe Surfcamp habe ich auf Rapunzel will raus gefunden!
Mehr über Fuerteventura gibt's in meinem neuen E-Book Trampen, Wandern, Couchsurfing.