Wer bei seinem Abenteuer etwas Warmes zwischen die Zähne bekommen möchte, stellt sich früher oder später die Frage: Welcher Kocher ist der Richtige?
Der Hauptunterschied zwischen den Kochern ist der Brennstoff. Nicht jeder Brennstoff ist für jedes Einsatzgebiet geeignet.
Hier eine Übersicht, welcher Kocher für was geeignet ist:
Gas-Kocher
Gas-Kocher sind wohl die bekanntesten Outdoor-Kocher, da sie auch häufig als Camping-Kocher eingesetzt werden. Sie bieten viele Vorteile. Die Bedienung ist sehr leicht, das Gas ist gut regulierbar und beim Verbrennen stinkt es nicht.
Allerdings ist ein Gaskocher die falsche Wahl, wenn es hoch hinaus geht, da die Leistung bei Kälte und in großen Höhen deutlich abnimmt.
Das Gewicht der sperrigen Ersatzkartuschen ist recht hoch, weshalb ich Gaskocher nicht für weiter Touren empfehlen kann. Außerdem können beim Reisen im Flugzeug aus Sicherheitsgründen keine Gaskartuschen mitgenommen werden. Leider sind auch die Anschlüsse nicht genormt, weshalb man für praktisch jedes Land einen anderen Adapter braucht. Und die Adapter sind auch alles andere als leicht.
Mein Fazit ist daher, dass Gaskocher die perfekte Wahl sind für Camping oder Wochenendausflüge. Für Fernreisen sind sie jedoch ungeeignet.
Sehr empfehlen kann ich den Gas-Kocher von MSR. Dabei handelt es sich um ein so genanntes "integriertes" System. Das heißt, Kocher und Topf sind genau aufeinander abgestimmt. Durch den Wärmetauscher ist das Essen innerhalb von Sekunden heiß und der Gasverbrauch entsprechend gering. Besonders angenehm finde ich bei dem Kocher, dass Brennkissen, durch das das Gas geleitet wird. Dadurch ist dieser Kocher im Gegensatz zu anderen Gaskochern fast geräuschlos.
Nur einen kleinen Schönheitsfehler hat der Kocher: Er ist bei vollem Topf sehr kopflastig. Hierfür gibt es zwei Lösungen:
1. Man vergrößert die Standfläche durch einen
Kartuschenstandfuß, oder
2. hängt den Kocher einfach mit dem Hangig Kit auf.
Wenn's schnell gehen soll ist Gas die richtige Wahl:
Benzin-Kocher
Alles andere als geräuschlos sind Benzin-Kocher. Das kann schon mal echt nervig sein, wenn man in idyllischer Natur sitzt und die Stille genießen will. Beim Trampen im Regen habe ich mir auch das ein oder andere mal unauffällig einen warmen Tee unter dem Vordach der Raststätte gemacht. Unauffällig ist ein Benzinkocher definitiv nicht. Das Benzin muss durch eine Pumpe auf Druck gebracht werden. Mit Flasche, Pumpe und Schlauch ist ein Benzinkocher auch nicht wirklich leicht.
Der entscheidende Vorteil eines Benzinkochers liegt woanders:
Benzin kann zwar, wie Gas, nicht mit ins Flugzeug genommen werden, aber Benzin gibt es auf der ganzen Welt. Du wirst nie Probleme haben Brennstoff für deinen Kocher zu bekommen. Auch die
Hitzeleistung ist sehr gut.
Für Weltenbummler also eigentlich genau das Richtige. Ich habe mich trotzdem gegen einen Benzin-Kocher entschieden. Da mir der Pflegeaufwand zu hoch ist. Wenn irgendwo ein
bisschen Benzin daneben geht, dass nicht sofort beseitigt wird, stinkt der ganze Rucksack.
So ziemlich der kompakteste und pflegeärmste Benzin-Kocher ist der von
Coleman, bei dem Tank mit Pumpe und der eigentliche Kocher direkt an einem Stück und nicht über einen Schlauch verbunden sind.
In den letzten Jahren hat sich eine Menge auf dem Benzin- und Multifuelkochermarkt getan. Einen aktuellen Vergleich, findest du hier.
Spiritus-Kocher
Auch als Trangia-Kocher bekannt.
Im einfachsten Fall besteht ein Spiritus-Kocher aus einer Metall-Schale. Unten in der Schale steht der Spiritus-Brenner und oben auf die Schale wird der Topf gestellt.
Die Bedienung ist denkbar einfach. Viel kaputt gehen kann an einem solchen Kocher nicht. Da der Spiritus jedoch ohne Druck brennt, ist die Heizleistung hier nicht sehr hoch.
Spiritus ist als Brennstoff sehr günstig und fast überall zu bekommen.
Neben den anfänglich sehr wuchtigen Schalen, haben sich inzwischen auch kleinere Modelle durchgesetzt.
Mehrstoff-Kocher
Mehrstoff-Kocher meinen in der Regel Kocher, die mit Gas und Benzin betrieben werden können. Ideal für Leute, die sich nicht entscheiden können. Darüber hinaus erschließt
sich mir der Nutzen von Mehrstoff-Kochern nicht ganz. Wer möchte schon Gaskartuschen UND Benzinflasche mitschleppen?
Vielleicht ist eine solche Kombination ganz sinnvoll für Backpacker, die eigentlich mit Gas kochen wollen, aber falls die Kartusche leer ist, auf Benzin umsteigen möchten, da man es leichter
nachkaufen kann.
Zugutehalten muss man dieser Kocher-Art, dass Vertreter wie der
Kocher von Edelrid kaum mehr wiegen, als ein reiner Benzin-Kocher.
Trockenbrennstoff-Kocher
Für mich das absolute Non plus ultra! Zugegeben, die Hitzeleistung ist wie beim Spirituskocher nicht sehr hoch, dafür gibt es keinen leichteren Kocher! Und das beste: Die Kocher lassen sich mit allem befeuern, auch mit Holz!
Während die anderen Kocher-Märkte heiß umkämpft sind, gibt es beim Trockenbrennstoff nur eine Wahl: Esbit.
Auf der nächsten Reise begleiten wird mich der Edelstahl Trockenbrennstoff-Kocher, den mir Esbit freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.
Der Kocher wiegt (haltet euch fest) 93 Gramm! Auch das Packmaß ist unschlagbar. Man kann sich den Kocher vom Packmaß her wie einen Briefumschlag vorstellen.
Und immer, wenn man denkt, es geht nicht leichter... Der wahrscheinlich leichteste Kocher der Welt mit grade einmal 11 Gramm ist ebenfalls ein Trockenbrennstoff-Kocher. Der lässt sich allerdings nicht so schön flach zusammen falten, wie mein Kocher. Außerdem ist er offen, weshalb zusätzlich ein Windschutz benötigt wird. Für die Ultraleicht Freaks unter euch aber sicher die erste Wahl.
Der Edelstahl Trockenbrennstoff-Kocher wird idealerweise mit Trockenbrennstoff-Tabletten betrieben. Diese gibt es als 4-Gramm- oder als 14 Gramm-Tabletten zu kaufen. Letztere haben den Vorteil, dass sie nochmal extra eingeschweißt sind. Da krümelt nichts.
Alternativ lässt sich der Kocher mit einem
Spiritus-Brenner betreiben.
So oder so: Irgendwann geht der Brennstoff zur Neige. Dann wird der Kocher ganz einfach ohne den Zwischenboden für den Trockenbrennstoff betrieben und mit Holz befeuert.
Oder man greift auf meine Speziallösung zurück:
Mein selbst gebauter Öl-Brenner
Esbit-Tabletten sind aufgebraucht?
Macht nichts. Wie ich bereits in meiner Packliste erklärt habe, habe
ich immer ein
Fläschchen Speiseöl dabei. Das ist nicht nur eine leckere Aufwertung von Suppen und Salaten und gibt reichlich Energie für die Wanderungen, sondern eignet sich auch hervorragend als
Brennstoff. Um Öl zu verbrennen braucht man neben dem Öl selbst nur zwei Dinge:
1. Einen
Docht (Achtung, keinen Kerzendocht verwenden)
2. Ein feuerfestes, dicht schließendes Gefäß. Hier habe ich mich für ein kleines
Metalldöschen entschieden, in dem Revell-Farbe verkauft wird. Es hat die ideale Größe um es im Esbit-Kocher zu verwenden. Ein größerer Topf ist absolut nicht erforderlich. Die Flamme brennt
rund eine halbe Stunde ohne Nachfüllen!
Jetzt musst du nur noch Öl ins Töpfchen füllen, den Docht rein stellen und anzünden.
Der Esibit-Kocher steht übrigens auch ohne den Zwischenboden. Stellt man das Töpfchen auf den Boden, rußt der Topf weniger ein und die Flamme brennt heißer, weil mehr Öl verbrennt.
So bekommst du überall auf der Welt eine warme Mahlzeit!
Für welchen Kocher entscheidest du dich? Schreib es in die Kommentare!
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