Viel erleben, obwohl du wenig Geld hast? Oder vielleicht sogar viel erleben, weil du wenig Geld hast?
Svenja hat in ihrer Blogparade dazu aufgerufen einen Artikel über Low Budged Reisen zu
schreiben. Das lasse ich mir nicht zwei mal sagen!
Unter Anderem soll man Vor- und Nachteile abwägen. Los geht's!
Die Nachteile liegen auf der Hand:
langsames Reisen, mangelnder Komfort, Gefahren.
Und das soll man sich im wohl verdienten Urlaub antun?
Das hängt ganz von dir ab, denn:
Die Beweggründe zu reisen sind unterschiedlich. Wer das ganze Jahr hart arbeitet, will sich in seinen zwei Wochen Urlaub wahrscheinlich einfach mal unter strahlender Sonne im All-Inclusive-Resort
verwöhnen lassen. Das ist voll in Ordnung, aber mein Ding wäre es nicht... das mit der harten Arbeit meine ich ;)
Ich reise, um neue Erfahrungen zu machen.
Neues erleben, neue Kulturen kennen lernen, Abenteuer erleben und Freiheit spüren. Dafür reise ich.
Geht es dir ähnlich?
Dann treffen diese drei Aussagen auch auf dich zu:
1. Low Budged verlängert deine Reise.
Mein Budget ist dabei als Schüler natürlich nicht sehr groß. Daher die Reise verkürzen? Kommt nicht in Frage!
Denn wie viel braucht man schon zum glücklich sein? Bei mir ist es nicht viel, was das Materielle betrifft. Ich schlafe tausend mal lieber im Zelt, esse trockenes Brot und sammle dabei
unglaubliche Erfahrungen in einem fremden Land, als zu Hause vor dem Fernseher zu sitzen, Torte zu futtern und abzustumpfen. In meinem Rucksack habe ich alles, was ich brauche. Du brauchst nicht mehr.
2. Du besinnst dich auf das Wesentliche.
Schon mal was von der Maslowschen Bedürfnishierachie gehört? Sie sagt aus, dass für ein erfülltes Bedürfnis ein neues zum Vorschein tritt. Das "Nirvana", das Wunschlos-glücklich-sein gibt es demnach nicht. Jedenfalls nicht, was das Materielle betrifft.
Selbst wenn man tatsächlich das Gefühl hat, oben angekommen zu sein und alles zu haben:
Ist das ein anhaltendes Glücksgefühl? Ist es nicht vielmehr eine Emotionskälte? Ein Betäubung der Sinne? Woran soll man sich jetzt noch freuen? Vielleicht kennst du auch Aussagen wie "Ich hab
doch schon alles" oder "Ich war doch schon überall", vorgetragen in einem leidenden Ton.
Im Film Into
the Wild sagt Christopher McCandless: "Wenn ich am wenigsten hatte, war ich am glücklichsten". Erinnerst du dich an die Stelle im Film, an der er den Apfel
isst? So etwas fühlst du sicher nicht, wenn du ihn dir aus der vollen Obstschale im Hotel nimmst.
Aber was Chris damit meint, ist noch etwas anderes: Du erlebst ohne viel Geld so viel mehr, als wenn du mit dem Geld um dich schmeißt.
Auf dem eisigen Berggipfel würdest du zunächst sicher lieber in der warmen, gemütlichen Hütte schlafen, als im kleinen, windgeschüttelten Zelt. Aber wenn dann am Morgen die Sonne auf geht, dann
machst du eine Erfahrung, die jede Unannehmlichkeit wert war.
3. Was du ohne Geld erlebst ist echt.
Und noch etwas ist so großartig am Reisen mit wenig Geld:
Ehrliche Herzlichkeit. Wer mich mitnimmt, einen Schüler mit Rucksack, der den Straßenrand entlang läuft, der mich nach Hause einlädt, mir Essen kocht und mich auf der Couch schlafen lässt, der tut dies nicht für eine erhoffte Gegenleistung, sondern aus purer Freundlichkeit, Menschlichkeit oder Neugier. Im Restaurant lächeln die Kellnerinnen für ein Trinkgeld. Es ist ihr Job. Ein harter Job. Ich habe nichts anzubieten, als eine gute Geschichte. Wer mir gegenüber trotzdem offen und freundlich ist, der versprüht eine unglaubliche Wärme. In Minuten bilden sich tiefere Freundschaften, als bei manchen langjährigen Freunden.
Trotz der Euphorie beim Reisen:
Nicht vergessen: Auch wir sind Menschen.
Und als solche streben wir nach Annehmlichkeiten. Davon sind auch du und ich nicht ausgenommen. Wenn du einmal Heimweh hast oder einfach mal abschalten willst, nicht immer gucken willst, wo du
die nächste Nacht verbringst und woher du die nächste Mahlzeit bekommst, heißt es nicht, dass du grundsätzlich nicht für diese Art des Reisens taugst.
Deshalb: Gönne dir auch mal Urlaub vom Low-Budged-reisen. Nimm dir
ein gemütliches Hotel, gönne dir ein leckeres Essen, denn danach kannst du das Abenteuer wieder bewusst genießen.
Was glaubst du? Mit wie wenig kommst du aus?
Hattest du auch schon atemberaubende Momente, durch das Backpacken mit wenig Geld?
Schreib es in die Kommentare!
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