Weiter geht’s nach Kempten, der letzten Station vor Oberstdorf, von wo wir die Alpenüberquerung starten.
Mit frisch beschriebener Pappe bewaffnet stellen wir uns wieder an den Straßenrand und hoffen.
Aus München raus zu kommen gestaltet sich schwieriger als gedacht. Zu Fuß laufen wir schließlich bis zur Autobahnauffahrt, wo wir zwei Stunden stehen. Eigentlich kein Problem, doch leider beginnt es zu regnen. Die Minuten ziehen sich zu Ewigkeiten. Die Pappe ist inzwischen eingeweicht und wir nass bis auf die Knochen.
Dann hält Alex.
Er arbeitet auf der Baustelle und wurde nur kurz Material holen geschickt, doch durch ihn gelangen wir endlich auf die Autobahn. Allerdings nur für kurze Zeit. Er verlässt die Autobahn und lässt uns an einer Tankstelle raus. Verfroren an der verlassenen Tankstelle stehend sind wir pessimistisch jemals weiter zu kommen.
Wir kochen uns grade einen Tee gegen die Kälte, da kommt Flo auf uns zu.
Er bringt uns wieder auf die Autobahn. Getrampt sei er noch nie, erzählt er aber er habe die Alpen schon mit dem Mofa überquert. Mit dem Zelt im Rucksack ist er 4 Tage durch, über den Brenner zum Gardasee gefahren.
Dann läuft es wieder.
Kaum an der Raststätte angekommen nimmt uns Roman mit. Schnelles Schlagzeug und Metal-Gitarren dröhnen aus dem Autoradio. Auf meine Frage hin, ob er in einer Band spiele lacht er nur: „Ich bin was Musik angeht komplett talentfrei. Ich bin Architekt“. Mit seinem Beruf ist er voll und ganz zufrieden. Man verdiene zwar nicht mehr so viel wie früher aber es mache ihm Spaß immer wieder andere Projekte zu planen und umzusetzen.
Roman bringt uns bis nach Kempten, wo er uns an einem Supermarkt rauslässt.
Hier decken wir uns nochmal mit Proviant ein und gehen dann zu Fuß durch die schöne Kemptener Altstadt zu Lukas, einem Couchsurfer. Er lebt in einer geselligen Studenten-WG. Wir haben ein eigenes Zimmer, weil vor Kurzem eine Mitbewohnerin ausgezogen ist.
Nachdem wir uns etwas getrocknet und aufgewärmt haben geht es zum Public Viewing in eine nahegelegene Bar.
Eigentlich finde ich Fußall ja ziemlich langweilig. Das letzte Spiel, dass ich ganz gesehen habe war das Endspiel 2006, dass ich von Sardinien aus schaute.
Dennoch gehen wir zum Public Viewing, denn es würde bestimmt ein geselliger Abend werden, Fußball hin oder her.
Eine halbe Stunde und fünf Tore später bin ich voll und ganz im Fußballfieber. Gut gelaunt gehen wir nach dem 7:1 nach Hause zu unserem Gastgeber.
Am nächsten Tag wollen wir nach Oberstdorf trampen und die erste Etappe wandern, doch wegen dem miserablen Wetter entschließen wir uns noch einen Tag zu bleiben.
Zeit die letzten Tage Revue passieren zu lassen, Bilder zu sortieren und zu bloggen.
Die Vorfreude auf die Berge wächst ins Unermessliche.
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